Wanderfreizeit im Salzburger Land 2013
Die fast schon traditionelle Wanderfreizeit der Naturfreunde Egelsbach-Erzhausen führte dieses Jahr ins Salzburger Land. Auf immerhin 1150 m Höhe liegt hier das Naturfreundehaus Halleiner Hütte, in dem wir uns von Samstag, 10.08. bis Samstag, 18.08. einquartiert hatten. Wir, das waren 8 Naturfreunde unserer Ortsgruppe mit den Namen Hildegart, Willi, Brigitte, Arno, Astrid, Thomas, Hanne und Herbert, verstärkt durch Käthie von der OG Pfungstadt.Das Wetter spielte mit (nur am Dienstag gab es etwas Regen), und so stand der Eroberung der Gipfel nichts im Wege.Am Sonntag ließen wir es relativ gemütlich angehen mit der Ersteigung unseres Hausberges, des 1646 m hohen Schlenken. Vorsichtshalber stärkten wir uns vor dem letzten Anstieg in der Zillhütte mit einem Saft, Radler oder einer Speckknödelsuppe. Es sollte nicht die letzte sein. Der Schlenken ist ein eher harmloser Berg, wenn man ihn über den Almweg ersteigt, und daher ideal für Familien mit Kindern, die man hier zu Hauf antrifft. Der Abstieg über den Grat-Weg hat es allerdings in sich: Senkrecht fällt die Wand rechts des Weges über 10 m in die Tiefe, um dann in einen sehr steilen Geröllabhang überzugehen. Und die linke Seite ist nicht wirklich harmloser. Gut, wenn ein wenig Gebüsch den Blick auf den Abgrund verdeckt. Der Ausblick ist fantastisch und die Wanderung ein Erlebnis.Der nächste Tag bringt die erste Herausforderung. Wir fahren in ein benachbartes Tal und wandern von dort auf den 1000 m höher gelegenen Schmittenstein (h = 1695 m), mit seinen zwei Felsbastionen der markanteste Berg der Gegend. Der Weg führt zunächst auf sanft ansteigenden Waldwegen, wird zunehmend steiler und führt uns langsam über baumlose Almen auf die Höhe. Am Schmittenstein gehen wir über einen schmalen, steil abfallenden Bergpfad zum Einstieg in das Hochplateau, das nur kletternd erreicht werden kann. Hier hat man einen einmaligen Ausblick auf die Salzburger Bergwelt.Der Dienstag war unser Regentag. Das war blöd, denn wir wollten an diesem Tag nach dem Laufen eigentlich im Hintersee schwimmen. Doch kurz nach Beginn der Wanderung begann der Regen, und nach kurzer Zeit waren wir total durchnässt. In der Karalm-Hütte sorgten wir für die ausgleichende innere Nässe, dann ging es weiter durch Nebel und Regen. Die Sicht war bescheiden, und man hatte das Gefühl, durch einen tropischen Regenwald zu gehen. Wir überquerten den Bergrücken des Spielberges und stiegen ab ins benachbarte Tal. Nach Schwimmen war aber Keinem mehr zumute.Der Mittwoch brachte uns die Sonne zurück. Wir brachen auf zur Männertour, die uns zum Gipfel des Hausberges der Salzburger, dem Unterberg, führen sollte. Von Anfang an ging es steil aufwärts. Umso erstaunlicher, wie viele Menschen sich auf diesem Weg den Berg hoch quälten – aber in Österreich war an diesem Tag ein Feiertag, und den muss ein rechter Bergwanderer natürlich ausnutzen. Auf 1420 m Höhe stärkten wir uns in der Toni Lenz Alphütte mit einer Erbsensuppe und Wiener. Der Gebirgspfad führte uns vorbei an der Eishöhle zum Thomas Eder Steig, einem in Fels gehauenen Steig, zuerst leicht ansteigend, dann teilweise sehr steil durch ein paar Tunnel mit Leitern, dann wieder in Serpentinen bergauf. Der Weg ist größtenteils seilgesichert, und das ist gut so, denn es geht neben dem Pfad senkrecht hinab. Vom Gipfel des Hochthrons (h = 1853 m) spaziert man gemütlich zum Nachbargipfel des Unterberg, von wo uns die Seilbahn knieschonend ins Tal beförderte. Nach einem Aufstieg von fast 1400 m ist man um diese Hilfe sehr froh. Am Donnerstag wanderten wir in den Berchtesgadener Bergen. Wir fuhren ins Blunautal. Ab der Bärenhütte stiegen wir auf zur 900 m höher gelegenen Oberen Jochalm. Auf 1400 m Höhe fühlt man sich dem Jenner schon recht nahe. Wir zogen es jedoch vor – nach einer Stärkung mit einem Brotzeitteller aus Wurst, Schinken und Käse – den Rückweg anzutreten. 900 m bergab, das geht auf die Knochen. Aber wir schafften es, und kurz vor dem Abendessen waren wir wieder am Naturfreundehaus. Die vorn beschriebenen Touren wurden nicht von allen Gruppenmitgliedern gemacht. Einige gingen eigene Wege, oder sie kehrten nach einem Teil des Wegs um, weil ihnen die ganze Tour zu anstrengend war. Jeder nach seiner Lust und nach seinen Möglichkeiten, das war unser Motto, uns so fühlte sich niemand überfordert oder unter Druck. Abends saß man dann gemütlich zusammen, beim Abendessen im Naturfreundehaus, danach bei einem Weinchen, beim Schwätzen, beim Kartenspiel oder beim Gesang. Brigitte spielte Gitarre, und einmal überraschte sie uns sogar mit einem kleinen Zaubertrick: Sie ließ ein Gitarrenblättchen verschwinden – und das ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.Unser Hüttenwirt Markus und seine Frau Helga bewirteten uns köstlich, unterstützt von den Kindern Caro und Nici. Ihr „passt´s?“ klingt uns noch in den Ohren. Ja es passt schoo! Am letzten Tag ließen wir es langsam ausklingen: 4 Wanderer bestiegen noch mal den Schmittenstein, natürlich auf einem anderen Weg, andere noch mal den Schlenken, und natürlich besuchten wir noch mal die Zillhütte, aßen dort noch mal eine Speckknödelsuppe und wurden vom Wirt mit einem Schnaps belohnt. Eine rundum gelungene Gruppenfahrt.Wie gesagt: es passt schoo!