Überwinterungsgast

Übernachtungsgast für Monate (!!) im Naturfreundehaus.

Heute, am 27. 12. 2017, war Hermann mit dem Schornsteinfeger im Naturfreundehaus, um die alljährliche Kontrolle bzw. Reinigung durchzuführen. Im Heizungskeller erlebten dann die beiden eine Riesenüberraschung: Vor dem Edelstahlkamin, direkt hinter der Klappe lag ein kleines Fellbündel. Da beide nicht wussten was sie vor sich hatten, riefen sie mich an. Sie vermuteten ein Tier, welches Winterschlaf hält, und sie hatten ja so recht. Ich dachte gleich an einen Siebenschläfer, da diese Tiere in der freien Natur nicht mehr unbedingt viele Möglichkeiten haben, den Winterschlaf zu verbringen. Als ich unten ankam und vorsichtig die Klappe öffnete, fand ich einen schlafenden Siebenschläfer in der typischen Haltung (mit über dem Kopf geklappten Schwanz) vor. Der sich auch nicht rührte und regte. Wir waren alle begeistert. Anbei die Bilder der Schlafmütze und für alle ein kurzer Auszug über den Winterschlaf bei Wikipedia:

Für seinen Winterschlaf gräbt sich der Siebenschläfer in der Regel im September etwa 30 bis 100 cm tief in die Erde ein, um dort vor Frost geschützt zu sein. Er nimmt in seiner Erdhöhle, die nicht wesentlich größer ist als er selbst, eine kugelförmige Körperhaltung ein, um seine Wärmeabstrahlung bestmöglich zu reduzieren. Spätestens Anfang Mai – also nach bis zu acht Monaten – gräbt er sich nach einer mehrstündigen Aufwachphase wieder aus.Um den langen Zeitraum in der Erde zu überleben, zehrt der Siebenschläfer von seinen Fettreserven, die er sich über den Sommer angefressen hat, und seine Herzschlagfrequenz verringert sich von etwa 300 auf fünf Schläge pro Minute. So ist es ihm auch möglich, mit dem geringen Sauerstoffvorrat in seiner Erdhöhle auszukommen. Seine Körpertemperatur fällt bis auf fünf Grad Celsius, was etwa der Bodentemperatur entspricht. Zur Vermeidung eines Zelltodes bei niedrigeren Temperaturen wird der Winterschlaf von kurzen Aufwärm- und Aufwachphasen unterbrochen. Allerdings geschieht dies nicht in einem gewissen Rhythmus, sondern lediglich ein- bis zweimal.

In der Nähe von menschlichen Siedlungen kommt es häufig vor, dass sich der Siebenschläfer zum Überwintern einen frostgeschützten Platz in einem Gebäude sucht. Die Dauer des Winterschlafs kann dann je nach Temperaturbedingungen deutlich reduziert sein.

Günther Lange am 27. 12. 2017

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