Radtour zur Grube Messel

Naturfreunde Radausflug zur Grube Messel

Am 19.Juli trafen sich 8 Naturfreunde am Forsthaus Krause Buche. Hildegard und Willi hatten zu einer Tour nach Messel eingeladen. Skeptisch betrachteten wir vor Aufbruch den Himmel. Nach einer tagelangen Hitzeperiode brauten sich bereits am Morgen dicke Regenwolken zusammen. Hildegard war jedoch optimistisch und wir nahmen das Risiko auf uns nass zu werden. Noch nicht am Forsthaus angekommen, hatte Arno eine üble Fahrradpanne und musste umkehren. Als echte Sportskanone kam er jedoch mit einem anderen Fahrrad nur wenige Minuten nach uns an. Mit einigen wenigen Regentropfen und einer schönen Tour durch den Wald erreichten wir trocken unser Ziel.

Glück hatten wir an diesem Tag auf jeden Fall, denn unter dem Motto „Der Sommer ist da“, feierten die Organisatoren der Grube ein Sommerfest. Mit einer Thai Chi Vorstellung wurden wir empfangen. Noch vor der Führung gab es eine Überraschung. Unsere Gruppe wurde von Claudia Warwal begleitet. Sie hatte einige Monate in unserer OG die Kinderwerkstatt geleitet.

Mit Claudia zogen wir dann, begleitet von einigen anderen Besuchern, auf das Grabungsgelände. Wir erfuhren, dass die Grube Messel 1995 in die Liste der UNESCO – Welterbe Stätte aufgenommen wurde. Vor mehr als 140 Jahren hatte man dort bereits die ersten fossilen Relikte von Krokodilen gefunden.

Dieser Ort hatte einen dramatischen Wertewandel durchlaufen. Zuerst begehrt als Rohstofflagerstätte, deren Ölschiefer zu Rohölprodukten verschwelt war, sollte er anschließend als Mülldeponie dienen. Dank des Bürgerwiderstands, an dem auch viele Naturfreunde aktiv mitgewirkt hatten, scheiterte diese Planung und sie wurde zur Ausgrabungsstätte. Die Grube hat eine Ausdehnung von rund 800 m Durchmesser und einer Tiefe von etwa 65 m. Während unserer Führung konnten wir uns nur schwer vorstellen, dass die Auswirkungen der Maar Explosionen vor etwa 47 Millionen Jahren bis in eine Tiefe von fast 2000 m reichen sollten.

Nach der Führung ließen wir es uns in der Mittagspause gut gehen. Bei herrlichem Sonnenschein gönnten wir uns ein bekömmliches Mittagsmahl. Anschließend besichtigten wir die Ausstellung, dort erwarteten uns spannende Details zur Geologie, Klima, Landschaftsformen und Messelfosilien. Im Showroom „Expedition ins Bohrloch“ fuhren wir dann in einer Art Simulator in die Tiefe der Erdschichten.

Wie bei den Naturfreunden üblich, wollten wir ohne Einkehrschwung bei Kaffee und Kuchen nicht abfahren. Gestärkt und gut gelaunt radelten wir wieder gen Heimat, wurden jedoch noch von einigen heftigen Regenschauern überrascht. Triefnass, aber voll von interessanten Eindrücken, kamen wir zu Hause an. Vielen Dank den beiden Organisatoren! Es war ein schöner, informativer und spannender Tag.

Brigitte

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