Wanderwoche in den Vogesen 2020

Elf Naturfreunde*innen auf Wanderschaft in den Vogesen. Nachdem das angemietete Chalet bezogen und alle Zimmer verteilt waren, fuhren wir am ersten Abend noch einmal rund 50 km nach Lothringen, um die Naturfreunde Laura und Hermann in ihrem Bauernhaus zu besuchen.

Die Gastgeber hatten bereits den Grill eingeheizt und den Garten für ein gemütliche Beisammensein gerichtet. Bei einem leckeren Abendessen und dem traditionellen Pastis sowie gutem Elsässer Wein, gab es viel zu erzählen. Neugierig wurde das Haus und Gelände mit den unzähligen Obstbäumen inspiziert. Schnell noch ein paar Äpfel, Birnen und süße Mirabellen gesammelt, die auf den kommenden Wanderungen gut mundeten. Spät am Abend ging es zurück in die Berge nach Grand Valtin, wo die Gruppe das neu bezogenes Domizil in Besitz nahm und die Wanderungen für den nächsten Tag plante.
Das Chalet lag im Herzen der Vogesen in Grand Valtin, einer Ansammlung schöner Ferienhäuser sowie dem kleine Örtchen Le Valtin mit nur einem kleinen Bäckerladen. Die Gemeinde Le Valtin liegt zwölf Kilometer nordöstlich von Gérardmer und etwa 35 Kilometer westlich der Stadt Colmar (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im äußersten Osten des Departements in den südwestlichen Vogesen. Die östliche Gemeindegrenze zum Elsass befindet sich auf dem Vogesenkamm, der hier mit den Gipfeln Gazon du Faing, Tanet und Le Wurzelstein über 1200 Meter Meereshöhe erreicht. Die Kirche und das Rathaus (Mairie) liegen auf 762 Metern Meereshöhe – Le Valtin ist damit die höchstgelegenste Gemeinde Lothringens. Das 19,64 km² große Gemeindegebiet umfasst den obersten Abschnitt des Meurthetales. Die Meurthe entspringt am Col de la Schlucht im Südzipfel der Gemeinde. Der 1139 m hohe Pass ist eine wichtige Verkehrsachse zwischen den Regionen Elsass und Lothringen. Die Talmulde der Meurthe ist tief in die umgebenden Höhen eingeschnitten. Das Gemeindeareal ist überwiegend bewaldet, landwirtschaftliche Flächen in Tallagen beschränken sich auf Weideland; auch einige Lagen oberhalb von 1000 Metern dienen als Sommerweiden für Schafe.
Die liebliche Landschaft mit den rund 350 km markierten Wege lud zu ausgedehnten Wanderungen und gemütlichen Spaziergängen ein. Besonders erwähnenswert waren die herrlichen Ausblicke in die Täler, auf die elsässische Ebene, den Schwarzwald, die Alpen oder die berühmte „Blaue Linie der Vogesen“’. Leider waren die meisten Wiesen schon gemäht, daher war die übliche Pflanzenvielfalt bis auf den gelben Enzian eher dürftig. Aufgrund der Trockenheit konnten wir leider auch keine Pilze finden. Wir waren diesbezüglich vom letzten Urlaub in der Schweiz verwöhnt.
Am Haus selbst gab es nichts zu bemängeln, mit 6 Schlafzimmern, 2 Bädern ,3 Toiletten, einer modernen Küche, einem großen Aufenthaltsraum sowie den Nebenräumen und dem Gartengelände hatte selbst unser Haustier „Olivia“ genügend Freiraum auf der Wiese. Ihre allabendlichen Spaziergänge mit Begleitung waren obligatorisch und jeder Kenner von Schildkröten hätte schwören können, dass es sich nicht um ein träges Tier sondern vielmehr um eine Rennmaus handelte.
Die am Haus gelegene Boule Bahn lud zum Spielen ein und das angenehme Bad im nahe gelegenen Lac de Longemer brachte die willkommene Abkühlung nach einem heißen Wandertag. Wie anheimelnd war die Nacht unter dem klaren Sternenhimmel. Stundenlang starrten wir nach oben, suchten nach Sternenbildern und erfreuten uns an den herabfallenden Sternschnuppen. Ob die heimlichen Wünsche an diesem Abend in Erfüllung gingen?
Besonders erwähnen möchte ich noch den Tagesausflug in das Städtchen Colmar. Colmar liegt an der Elsässer Weinstraße und bezeichnet sich gern als Hauptstadt der elsässischen Weine. Die Stadt ist berühmt für ihr gut erhaltenes architektonisches Erbe aus sechs Jahrhunderten und für ihre Museen, darunter das Unterlinden-Museum mit dem Isenheimer Altar. Colmar ist die Geburtsstadt berühmter Künstler wie Martin Schongauer, Frédéric-Auguste Bartholdi und v.a.
Für das leibliche Wohl in der gesamten Woche wurde übrigens ebenso ausgezeichnet gesorgt. Jeden Abend fanden sich Spitzenköchinnen und Köche bereit um die Gruppe nach französischer Manier reichhaltig und gesund mit 3 Gänge Menüs zu verwöhnen.
Der Urlaub war erholsam und für jede Altersklasse vielseitig und interessant. Die Landschaft hat uns besonders gut gefallen. Ich bin überzeugt davon, dies war nicht unser letzter gemeinsamer Urlaub in den Vogesen!
Autorin: Brigitte

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